Insekten bauen - ein Lernangebot im Bereich Künste und Natur
Ein großes Stück Arbeit liegt hinter uns:
Unser erster Einblick in die Käfer- und Insektenwelt wurde von Armin, einem Herrn vom NABU, begleitet. Mit ihm suchten wir auf dem Schöpflin Gelände nach allem, was kroch und flog. Er zeigt uns Stellen wo bestimmte Käfer wohnen — wir mussten diese auch wieder zu ihrem Zuhause zurückbringen, nachdem wir sie studiert und gezeichnet hatten.
Die Dreiteilung des Körpers in Kopf, Brust und Hinterteil war jedem klar — die Anzahl der Füße jedoch nicht wirklich: Es sind immer drei Paare wurde uns vom Profi erklärt. Mit diesem Wissen zeichneten wir auf Papier unsere Grundform, indem wir uns zuerst klar werden mussten, welche Art Käfer es werden sollte. Ein Original Hirschkäfer mit seinem mächtigen Geweih, hat zu Beginn den/die ein oder anderen fasziniert. Im Prozess und beim Blättern in den vielen Büchern entstanden dann andere Formen. Die Aufgabe eines jeden Käfers blieb bis zum Ende des Prozesses bei vielen Kindern im Schwebezustand. Für wenige war die Aufgabe des Käfers durchgehend eine klare Sache, was sich auch im zu Hause der Käfer, in der Käferbox widerspiegelte.
Die meisten Kinder kamen mit der Aufgabe und den handwerklichen Fähigkeiten gut zu recht. Das handwerkliche Arbeiten hat vielen Kindern Geduld abverlangt, zwei sind deswegen abgesprungen. Ein Erfolg war die Rückkehr eines der Kinder in einer letzten Zusatzstunde, nachdem der ursprüngliche Käfer schon seit Wochen aufgegeben worden war.
In hoher Konzentration schafften wir in Einzelbetreuung Flügel, Füße, Fühler und alles, was an Dekoration noch dazugehört — eine wahre Leistung!
Für weitere Ausstellungen und Transporte hat jedes Kind eine Käferbox gestaltet und gebaut — auch dies alles mit Restmaterialien. In der Gestaltung der Box war die Idee, den Lebensraum des Käfers darzustellen, die Technik war frei.
Fazit
Das Durchhalten an einem Stück, über einen so langen Zeitraum zu arbeiten, war anfangs eine Herausforderung, da in den ersten Stunden sehr schnell das Geflügelte „ich bin fertig“ kam und ich die Kinder zum Weitermachen, präziser arbeiten und genauer hinsehen animiert habe. Der Lohn war die Freude jedes Einzelnen, als endlich alle Formen zusammengebaut waren. Als das Insekt als solches erkennbar wurde, war der Weg geebnet und so manche Frustration mit Nadel und Faden hatte ein Ende. Die Gestaltung war für manche am Ende gar nicht mehr so wichtig, da der Prozess an sich auch gestalterische Elemente hatte, die von einigen sichtbar gelassen werden wollte.
Persönlich liegt mir das Käfer-Projekt sehr am Herzen und auch die Vision, den Käfern eine Stimme zu geben und sie an Ausstellungen zu zeigen, wird irgendwann realisierbar werden.